Gesundheit und Pflege
„Gesund bleiben“ – „möglichst lange selbstbestimmt im vertrauten Umfeld bleiben und sich einbringen zu können“. Das sind häufig geäußerte Antworten, wenn Menschen nach ihren Wünschen zum Leben mit zunehmendem Alter befragt werden.
Wir werden älter – und im Durchschnitt auch immer gesünder älter. Die nachberufliche Lebensphase wird länger. Doch sind die Chancen gesund leben zu können ungleich verteilt. Dazu kommt, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, eine oder mehrere chronische Krankheiten zu entwickeln und Unterstützung zu benötigen. Lebensveränderungen werden aufgrund dieser steigenden Anfälligkeit für gesundheitliche Probleme hauptsächlich vom Gesundheitszustand bestimmt. Doch unterscheiden sich diese möglichen Entwicklungen von Person zu Person.
Sich auch im Alter weitgehend gesund und wohlzufühlen, hängt von vielen Faktoren ab. Menschen, die im Leben und in ihrer Bildungsbiographie eher benachteiligt sind, haben im Alter ein höheres Krankheitsrisiko. Möglichkeiten der Bildung können ebenfalls das persönliche gesundheitsbewusste Verhalten und soziale Teilhabechancen beeinflussen.
Das Netzwerk möchte diese Aspekte sichtbarer machen und entsprechende Maßnahmen aktiv gestalten.
Damit mit vielen Erkrankungen einhergehende gesundheitliche Einschränkungen nicht unausweichlich zu Pflegebedürftigkeit führen müssen, setzt sich das Netzwerk einerseits dafür ein, auch die sozialen und finanziellen Folgen zu berücksichtigen und frühzeitige niedrigschwellig wohnortnahe Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Andererseits trägt es mit seiner Arbeit zu einem Problembewusstsein über gesundheitliche Ungleichheit und zu einem wertschätzenden gesellschaftlichen Umfeld sowie der Förderung einer tragenden sozialen Infrastruktur bei.
Gabriele Hösl-Brunner
Diakonie Hessen, Referentin für gemeinwesenorientierte Arbeit
Tel. 069 / 79 47 63 74