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Bildung

Neben der Altenhilfe und der Altenseelsorge ist die Bildungsarbeit mit älteren Menschen eine zentrale Säule evangelischer Altenarbeit. Sie beschäftigt sich u.a. mit den gesellschaftlichen Bedingungen, den verschiedenen Lebensthemen und den aktuellen Herausforderungen des Älterwerdens in der heutigen Zeit. Diese Bildungsarbeit orientiert sich am Konzept des  „lebensbegleitenden Lernens“, welches Bildung und Lernen mit den entsprechenden  Lebensphasen der Menschen verknüpft. Als Bezugswissenschaften dienen neben der Theologie vor allem die Gerontologie und die Geragogik.

Das Alter(n) kennt viele Gesichter. Im Vergleich zu früher ist das Alter insgesamt jünger geworden, die Lebenszeit länger und ältere Menschen vitaler und eigenständiger. Wir leben zunehmend in einer Gesellschaft des „langen Lebens“. Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch, für mehr Selbstfürsorge und Eigenverantwortung zu sorgen. Dazu hat die EKD Synode bereits 2004 festgestellt: „Die Altersbilder in unseren Köpfen, die das Alter mit Gebrechlichkeit, Bedürftigkeit, Starrheit, Einsamkeit und Defiziten geistiger und körperlicher Art in Verbindung bringen, müssen revidiert werden. Die Wirklichkeit älterer Menschen sieht heute anders und differenzierter aus, als die früherer Generationen. Zudem altern Menschen genauso unterschiedlich wie sie leben. Die Ausgrenzung und Entwertung älterer Menschen entspricht weder den gesellschaftlichen Realitäten noch dem Elterngebot. Zugleich müssen ältere Menschen auch selbst Verantwortung für neue, zeitgemäße Rollen und Identitäten übernehmen.“ (1)

Das Netzwerk Leben im Alter beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen, den Lebenslagen und Lebensthemen sowie den alltäglichen Herausforderungen des Älterwerdens. Unsere Orientierung am Konzept des „lebensbegleitenden Lernens“ erfordert über die Altenhilfe und Altenseelsorge hinaus auch Bildungs- und Kulturangebote sowie Beratungsangebote für ältere Menschen. Denn das Älterwerden mit all seinen Möglichkeiten und Grenzen will gestaltet sein. Zugleich gilt es, bestimmte Defizite, Einschränkungen und Verluste, die im Alter vermehrt auftreten, anzunehmen und zu bewältigen. Wir verstehen das Alter(n) von daher als Gestaltungsraum wie auch als Lernfeld und wollen die Menschen dabei unterstützen.

(1) = EKHN (Hg.) (2009): Abschlussbericht der Konsultationsgruppe „Leben im Alter“, Darmstadt, S.8.

 

 

 

 

 

 

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